2:2 im Derby – Mengede kommt nach Rückstand erneut zurück, muss diesen Punkt aber teuer bezahlen

Hätte man Mario Plechaty vor dem Spiel den einen Punkt angeboten, hätte er diesen vielleicht angenommen, hätte man ihm dieses Angebot in der Halbzeit des Spiels seines Teams in Aplerbeck nochmals gemacht, hätte er sicherlich, ohne zu zögern, angenommen. Lag man doch zur Halbzeit nicht nur mit 0:2 zurück, man musste auch in ihrem Verlauf die Spieler Karim Bouzerda und Christof Tielker verletzt ersetzen. Die Aussichten waren nach 45 Minuten also alles andere als rosig, dabei war man doch sehr schwungvoll in das Derby gestartet. Gerade in den ersten 20 Minuten konnte man die Abstimmungsprobleme in der Abwehr der Gastgeber mehrfach aufdecken. Sven Ricke (10.) und Claas Heinze (17.) wurden in ihren Sololäufen von der Mittellinie in höchster Not gestoppt oder verpassten das letzte Abspiel. Die hochkarätigste Chance aber verpasste Karim Bouzerda (30.), der, alleine auf den Torhüter zulaufend, verletzt zusammenbrach und nicht nur die Riesenchance auf die Führung vergab, sondern, zum Leidwesen seines Trainers, auch verletzt ausgewechselt werden musste. Der Gastgeber brachte bis dahin nicht viel zustande. Immer wieder bemüht dem Spiel Struktur zu verleihen, endeten viele Angriffe aufgrund der oftmals zu umständlichen Spielweise. Die erste Torchance war deshalb so überraschender, als der Schiedsrichter eine Abwehraktion von Dirk Jankowski, der ein ungenaues Anspiel passieren ließ und dabei mit dem Stürmer der Aplerbecker zusammenprallte, mit einem Elfmeterpfiff bedachte. Alexander Enke wollte dieses Geschenk nicht annehmen und setzte den Ball an den Pfosten. Wer nun meinte, die Abwehr um den Kapitän Andreas Uphues sei dadurch aufgerüttelt, sah sich in der 40. Minute eines Besseren belehrt. Christof Tielker gelang es nicht Rafik Halim entscheidend am Flanken zu hindern und auch in der Mitte sah Stefan Fels tatenlos zu, wie Fatallah Boufeljat die Führung für den ASC 09 erzielte. Von diesem Schock war man noch nicht ganz erholt, als ein Konter über Claas Heinze schnell abgefangen und die Unordnung in der Abwehr zum 2:0 durch Alexander Enke genutzt wurde. Bei der Rettungsaktion verletzte sich Christof Tielker so sehr, dass auch er die 2. Halbzeit nur von der Seitenlinie betrachten dürfte.

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Diese 2. Halbzeit begannen die Mengeder wieder sehr schwungvoll. Aufgrund der Verletzungen waren die Mengeder gezwungen Umstellungen vorzunehmen. Dennis Schultze rückte ins Sturmzentrum und Mo Camara übernahm seinen Part im defensiven Mittelfeld. Die linke Verteidigerposition fiel Kosta Iskenteridis zu. Beide Umstellungen sollten noch von großer Bedeutung werden. Unmittelbar nach Wiederbeginn war es Robin Schultze, der die Abwehr der Gastgeber aushebelte und seinen Bruder Dennis mustergültig freispielte. Dieser legte den Ball gekonnt quer und Sven Ricke brauchte nur noch zum 1:2 (50.) zu vollenden. Überhaupt hatte man von nun an das Gefühl, dass man insgesamt sicherer wurde und auf keinen Fall verlieren wollte. Viel spielte sich nun im Mittelfeld ab, wobei es auf beiden Seiten immer wieder  zu Freistößen kam, die hoch in den Strafraum gespielt wurden. Zwingend wurde es aber zunächst erst einmal nicht. Bis zur Schlussphase gab es für beide Mannschaften nur jeweils eine Riesenchance, die es aber in sich hatte. Erst vergab Dennis Schultze die Möglichkeit auf den Ausgleich, als er alleine auf den Torwart zulief, anstatt diesen aber auszuspielen, schloss er ab und der Ball ging knapp am Tor vorbei. Auf Seiten der Gastgeber bedurfte es wieder der kräftigen Hilfe der Mengeder Mannschaft. Torhüter Jankowski, der nach dem Spiel von einem gebrauchten Tag sprach, nahm einen Rückpass von Robin Schultze mit der Hand auf. Der fällige Freistoß aus etwa 7 Metern wurde aber kläglich in die Mauer geschossen. Es dauerte bis zur 85. Minute, als Mengede einmal mehr einen Freistoß an der Außenlinie zugesprochen wurde. Die Hereingabe von Robin Dieckmann verwandelte Kosta Iskenteridis gekonnt zum umjubelten 2:2. Kosta war es auch, der in der Nachspielzeit noch eine Chance bekam, hier entschied der Schiedsrichter aber auf Stürmerfoul, als er mit dem gegnerischen Torhüter zusammenstieß. Am Ende war man aufgrund des Spielverlaufs sicherlich glücklich und zufrieden einen Punkt errungen zu haben. Bis Sonntag gilt es nun, die angeschlagenen und verletzten Spieler wieder hinzubekommen. Im Spiel gegen Hohenlimburg, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, muss kämpferisch mindestens die gleiche Einstellung an den Tag gelegt werden. Wenn dann die leichten Fehler abgestellt werden, stehen die Chancen nicht schlecht, weitere wichtige Punkte zum Klassenerhalt zu ergattern.

Text: M. Kuhlmann /Bild: B Weißenfels

 

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