Unglückliche Mengeder beenden Hallenstadtmeisterschaft mit Platz 4

Mengede 08/20 hat die 27. Dortmunder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft mit einem unbefriedigenden vierten Platz beendet. Bei der elften Teilnahme an der Endrunde war nach dem Halbfinale gegen den FC Brünninghausen Schluss. 1:2 nach Verlängerung hieß es am Ende eines packenden Fights gegen den Konkurrenten aus der Landesliga und den späteren Hallenstadtmeister 2011.

Mengede zeigte eine überzeugende Leistung, war das bessere Team, ließ sich aber in den entscheidenden Momenten den Schneid abkaufen und schied daher sehr unglücklich aus. Im anschließenden Spiel um Platz 3 ging es gegen den BSV Schüren. Hier merkte man 08/20 den Frust und die Enttäuschung nach dem verlorenen Halbfinale, welches nur ca. 25 Minuten zuvor abgepfiffen wurde, noch deutlich an. Schüren gewann dieses Spiel ohne größere Anstrengungen mit 3:2. Im Viertelfinale hatte sich 08/20 sicher und verdient mit 2:0 gegen die SG Phönix Eving durchgesetzt.

Sie waren so nah dran. Niedergeschlagene Mengeder nach dem Aus im Halbfinale.

Die Enttäuschung bei den Spielern, Verantwortlichen und den zahlreichen Fans in der großen Westfalenhalle war riesengroß. Schon wieder zerplatzte der Traum vom vierten Hallentitel nach 2004, 2005 und 2006 wie schon im vergangenen Jahr auf der Zielgeraden. Vor einem Jahr war im Finale gegen den TuS Eving-Lindenhorst das Turnier beendet, heute im Halbfinale gegen Brünninghausen. Schade Mengede, da war wirklich mehr drin! Ausgerechnet Marcel Greig, der vor Jahren einmal für 08/20 stürmte, traf mit seinem 2:1 Siegtreffer zwei Minuten vor dem Ende der Verlängerung des zweiten Halbfinales Mengede mitten ins Herz und stürzte die Rotgelben in ein Tal der Tränen.  4562 Zuschauer erlebten ein Halbfinale, in dem Mengede stark begann und angeführt von einem überragenden Fatih Bas, der eigentlich jeden Zweikampf gewann, die Defensive zusammenhielt und ständig für gefährliche Vorstöße sorgte, den Gegner schon früh unter Druck setzte.

Kadir Kaya gegen den Brünninghauser Boutagrat.

In der 5. Minute hätte man Robin Dieckmann etwas mehr Glück gewünscht, als er seinen Schlappen in einen Abwurf des Brünninghauser Torwarts Parossa hielt und der Ball fast seinen Weg ins Tor gefunden hätte. 08/20 stand hinten sicher, erarbeitete sich mehr Spielanteile und präsentierte sich hellwach und zweikampfstark. Das 1:0 durch Christof Luka in der 10. Spielminute war die folgerichtige Konsequenz. Für die Vorarbeit hatte Bas gesorgt, der auf der linken Seite einen Gegenspieler nach dem anderen austanzte und dann aus spitzem Winkel abzog. Parossa ließ die Kugel in die Mitte abklatschen, wo Luka sich bedankte und mit voller Wucht in die Maschen traf. Nach der Pause drehte Brünninghausen etwas auf und kam zu Torchancen, die jedoch mit einem guten Andreas Hollmann als Rückhalt vereitelt werden konnten. Es entwickelte sich ein packendes, teilweise ruppiges Spiel, in dem um jeden Millimeter Boden gekämpft wurde. Ein klares Foul von Boutagrat an Luka wurde vom Schiedsrichter nicht geahndet. Plechaty haderte mit dem den Unparteiischen und hätte hier gerne eine Zwei-Minuten-Strafe gesehen. Der Ausgleich in der 18. Minute durch Sebastian Stein war unglücklich, Sekunden zuvor hatte Hollmann noch mit einer Glanzparade den Sieg festgehalten, nun war auch er chancenlos. So ging es in eine 10minütige Verlängerung. Auch hier gab 08/20 den Ton an, war engagierter als der Gegner, der aber immer wieder für gefährliche Nadelstiche bei Tempogegenstößen sorgte. So auch in der 28. Minute als Marcel Greig mit der Pike in die lange Ecke traf und die Mengeder Hoffnungen auf den Finaleinzug beendete.

 

Im letzten Spiel der diesjährigen Hallenstadtmeisterschaft traf 08/20 also auf den BSV Schüren. Der Bezirksligist hatte sich tapfer bis ins Halbfinale gegen Arminia Marten gespielt, musste dann aber mit 5:6 nach Achtmeterschießen die Segel streichen. Mengede war noch gar nicht richtig auf dem Parkett, da stand es schon 3:0 für Schüren. Leonhardt, Schulze und Zwahr hatten die Führung für die Grünweißen erzielt, während Mengede nie so richtig in die Gänge kam. Die Mengeder Bank verfolgte dieses Spiel mit hängenden Köpfen, die Luft war einfach raus.

Dennis Schultze trug sich im Spiel um den 3. Platz nochmals in die Torschützenliste ein.

 

Durch Dennis Schultze und Oliver Marin kam 08/20 in den Schlussminuteneinmal auf 2:3 heran, doch letztlich reichte es nicht mehr. Schüren gewann den Kamp um die goldene Ananas. Anzumerken bleibt noch, dass Björn Hennecke, als Belohnung für seinen guten Einsatz in der Zwischenrunde, in der zweiten Hälfte zwischen den Pfosten stehen durfte.

Der Weg durch die Finalrunde hatte für Mengede 08/20 am ersten Tag etwas holprig begonnen. Im Eröffnungsspiel traf der dreimalige Stadtmeister auf die Landesligakonkurrenz von Arminia Marten, die sich als erwartet starke Hallenmannschaft präsentierte. Vor der absoluten Rekordkulisse von 4994 Zuschauern begannen die Teams recht nervös und brauchten einige Minuten um sich an das sehr schnelle und glatte Parkett der Westfalenhalle zu gewöhnen. Viele Fehlpässe und mißlungene Aktionen waren die Folgen. Da beide Mannschaften ein frühes Gegentor vermeiden wollten, entwickelte sich das Spiel gerade in der ersten Halbzeit zu einem eher langweiligen Kick mit nur wenigen spannenden Torszenen. Ausnahmen waren der gute Schuss von Kadir Kaya, der von Torwart Grochla entschärft wurde (6.) und eine gute Rettungstat von Andreas Hollmann, der heute wieder für Hennecke zwischen den Pfosten stand, kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel erhöhte 08/20 das Tempo, während Marten defensiv orientiert blieb und weiter auf Konter lauerte. Jetzt gab es Mengeder Chancen im Minutentakt: Die besten Möglichkeiten hatten Robin Dieckmann, als er in der 11. Minute alleine auf Martens Torhüter zulief, ihn ausspielte und den Ball rechts am leeren Tor vorbei schob, sowie Christof Luka, der nach einer perfekten Hereingabe wiederum von Dieckmann in den Ball rutschte, ihn aber um Zentimeter verpasste (12.).

Besser machte es da Dennis Schultze, der zur Freude der ca. 300 Mengeder Fans in der Halle in der 15. Minute aus kurzer Distanz zum 1:0 Führungstreffer einnetzte

Eddy Sprenger zieht ab. Im Hintergrund schaut die Martener Bank zu.

Marten glich nur eine Minute später durch Heitmann aus. Vorausgegangen war eine Ecke für die Arminia, die von der linken Seite in den Rücken der Abwehr gespielt wurde. Drei Minuten vor dem Ende hatte Eddy Sprenger die Riesenchance zur erneuten Führung für 08/20: Nach einer schönen Einzelaktion trudelte sein Schuss von von der linken Seite haarscharf am langen Pfosten vorbei. Sekunden vor der Schlusssirene entschied Stefan Schulze das Spiel für Armina Marten mit seinem Tor zum 2:1 Sieg. Eine unglückliche Niederlage, die 08/20 aber nicht aus der Bahn werfen sollte.

 

Marius Breer köpft den Ball aus der Gefahrenzone, Schultze und Heitmann lauern.

Im zweiten und entscheidenden Spiel der Gruppe 1 traf die Plechaty-Truppe auf den Westfalenligisten Westfalia Wickede, der sich im gesamten Turnierverlauf noch nicht mit Ruhm bekleckert hatte und dies auch im Spiel gegen 08/20 nicht tun sollte. Gleich in der ersten Spielminute drückte Fatih Bas den Ball nach einer Ecke von Christof Luka einen Meter vor dem Tor über die Linie. Mit dieser frühen Führung im Rücken spielte 08/20 Wickede nun an die Wand und kombinierte nach Belieben. Torwart Andreas Hollmann traf in der 4. Minute mit einem schönen Weitschuss aus der eigenen Hälfte nur die Latte, ehe Kadir Kaya eine Minute später, ebenfalls mit einem satten Distanzschuss das 2:0 erzielte. Insgesamt schien Mengede nun richtig in die Endrunde gestartet, spielte konzentrierter und aggressiver als noch gegen Marten. Auch der Ball lief wesentlich besser durch die eigenen Reihen. Nach der Pause schaltete 08/20 einen Gang zurück und ließ Wickede kommen, sehr zum Ärger von Trainer Mario Plechaty, der bemängelte, das in Halbzeit zwei nur das Ergebnis verwaltet wurde. Wickede fehlte jedoch der letzte Wille, um vor dem Mengeder Tor die entscheidende Durchschlagskraft zu entwickeln. Mehr als der Anschlusstreffer von Fröse (17.) war nicht drin. Mengede gewann dieses Spiel völlig verdient und zog nach dem Unentschieden der Arminia gegen Wickede als Gruppenzweiter in die Viertelfinalspiele ein.

Spielte eine gute Hallenstadtmeisterschaft: Oliver Marin hier gegen den Wickeder Tötz.

Dort wartete am Sonntag mit Phönix Eving ein Gegner mit dem man sich bereits in der Zwischenrunde gemessen hatte. Beide Teams organisierten sich zunächst recht gut in der Defensive, was dazu führte, dass vor den Toren relativ wenig passierte. In der 6. Minute ging ein Schuss von Oliver Marin nach schöner Vorlage von Kadir Kaya doch weit am Tor vorbei, eine Minute später fing Bas einen Ball in der eigenen Hälfte ab und leitete einen schnellen Konter über Luka ein, den Schultze mit einem Schuss von der rechten Seite neben das Tor abschloss. Phönix fand nach dem Seitenwechsel zunächst etwas besser in die Partie und kam in der 13. Minute durch Oliver Adler zu zwei brandgefährlichen Chancen. Hollmann rettete in der einen Situation mit einer glänzenden Parade, in der anderen hatte er Glück, dass Adler den Ball neben das Tor setzte. Zwei Minuten später brach großer Jubel im Mengeder Fanblock aus: Oliver Marin hatte mit einem sehenswerten Fernschuss nach kurzer Ablage von Christof Luka das 1:0 markiert. Wenige Sekunden später herrschte nach einem Pfiff des Schiedsrichters helle Aufregung bei Phönix. Was war passiert? Dennis Schultze wurde im gegnerischen Strafraum umgerissen, der Schiri erkannte sofort auf Strafstoß von der 8-Meter-Marke. Robin Dieckmann, Mengedes Spezialist vom Elfmeterpunkt, legte sich das Spielgerät zurecht und verwandelte sicher zum 2:0. Das war´s. Phönix kam danach nicht mehr in das Spiel zurück und Mengede jubelte über den Halbfinaleinzug.

 

Text: Peter Mattern, Bilder: Pascal Weißenfels

Hüpf Mengede hüpf…Oliver Marin bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Phönix – Hollmann jubelt im Hintergrund mit.

 

Stimmen zum Turnier

Trainer Mario Plechaty:

„Gegen Brünninghausen hatten wir mehr Spielanteile und kriegen dann so ein doofes 1:1 kurz vor Schluss der regulären Spielzeit. Wichtig war, dass wir danach weitergespielt haben und alles versucht haben. Warum der Schiedsrichter das klare Foul gegen Luka nicht geahndet hat, sondern nur auf Einrollen entschied, ist mir ein Rätsel. Das Ausscheiden ist total ärgerlich, heute war für uns mehr drin.“

Fatih Bas:

„Die Enttäuschung bei uns ist riesengroß. Nach dem verlorenen Halbfinale war es für alle unheimlich schwer, sich für das Spiel um Platz 3 zu motivieren. Wir standen so kurz vor dem Einzug in das Finale, waren die klar bessere Mannschaft und scheiden dann aufgrund von zwei Situationen, in denen wir nicht gut aussahen, aus. Die Jungs sind maßlos entäuscht. Wir wußten doch alle, wenn wir Brünninghausen schlagen, dann werden wir Stadtmeister!“

Robin Dieckmann hat soeben per Achtmeter getroffen. Sein 2:0 war die Entscheidung im Viertelfinale.

Der Kader

Hollmann, Hennecke, Uphues, Breer, Luka, D. Schultze, Kaya, Sprenger, Dieckmann, Bas, Marin

Sie standen wie ein Mann hinter ihrem Team. Mengeder Fanblock in der Westfalenhalle.

Weitere Fotos, 21.01.2011 Tag 1:  www.pascal-weissenfels.de und 23.01.2011 Tag 2: www.pascal-weissenfels.de

 

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